Welle 3.0: Dahinten wird's doch schon heller - Verkündigungsberufe 2030
Der „Welleprozess“ dient der Weiterentwicklung der kirchlichen Berufe. Im Fokus stehen die „Verkündigungsberufe“: Pfarrdienst, Kirchenmusik, Diakon*innen, Kirchenkreissozialarbeit. Der Prozess läuft seit dem Jahr 2017. Was steht dahinter?
Seitens der Landeskirche sind wir überzeugt, dass wir eine gute Personalpolitik nur dann gelingt, wenn sie gemeinsam mit denjenigen entwickelt wird, die die kirchliche Arbeit vor Ort tun. Um verlässlich gute Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden zu schaffen, braucht es regelmäßige Begegnung. Diese findet in den zahlreichen unterschiedlichen Formaten des „Welleprozesses“ statt. Er stellt eine Plattform dar, auf der wir regelmäßig wir drei Perspektiven bearbeiten:
- Die Perspektive der Mitarbeitenden: Was bewegt sie gerade, was fordert heraus, wo liegen Schwierigkeiten, was sind ihre Hoffnungen und ihre Ziele für ihre Arbeit, welche Arbeitsbedingungen brauchen sie, um weiterzukommen? Welche Unterstützung durch die Landeskirche wäre sinnvoll? Wo finden sie Vergewisserung für ihre Mission
- Die Perspektive des Umfeldes: Was ist im Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen gerade „dran“ ? Eine Pandemie wirft spezifische Fragen für die kirchlichen Berufe auf, die demographische Entwicklung andere, das Erstarken von Populismus und Rechtsextremismus, Depressionen unter Jugendlichen oder die zunehmende Kriegsangst wieder andere.
- Die Perspektive des Arbeitgebers: Welche zeitlichen und finanziellen Ressourcen kann sie bereitstellen, welche Fachleute einbinden, damit die Mitarbeitenden unter stets sich wandelnden Bedingungen ihre Arbeit gut qualifiziert und gern tun?
Die Formate der „Welle“ haben durchgängig durch Gebet und Musik einen geistlichen Akzent und fördern durch Erlebniselemente (Exkursion, Party) die Gemeinschaft: Arbeit an der Zukunftsfähigkeit der Kirche muss schon jetzt einen spürbaren Gewinn für diejenigen haben, die sich daran beteiligen. „Graswurzelmäßig“ prägen ihre Ergebnisse an vielen Stellen das Leben in der Landeskirche. Ein paar Beispiele für bisherige Ergebnisse der „Welle“-Arbeit – all diese Ergebnisse fußen auf der Kooperation mit Expert*innen in Landeskirchenamt, Einrichtungen etc:
- Das inzwischen stark nachgefragte Programm „attraktives Gemeindebüro“ erleichtert Haupt- und Ehrenamtlichen die Arbeit im administrativen Bereich.
- Ein Angebot zur Aufgabenkritik firmiert unter dem Namen „Kirchenkondo“. In Kirchenkreiskonferenzen, Regionen, Workshops räumen Mitarbeitende nach einer bestimmten Methode ihre Arbeitsplätze / Kalender / Angebote auf. So reduzieren sie das „Zuviel“ oder schaffen Raum für Unvorhergesehenes oder für neue Schwerpunkte.
- Die multiprofessionelle Zusammenarbeit wird durch das in vielen Regionen und Arbeitsfeldern der Landeskirche nachgefragte „Teamcoaching“ der Arbeitsstelle Personalberatung gestärkt und professionalisiert.
- Ein Segensnetzwerk mit Knotenpunkten im gesamten Bereich der Landeskirche, also in städtischen und ländlichen Räumen, nimmt Gestalt an. Die besondere Signatur erhält es u.a. durch die Beteiligung aller vier Berufsgruppen an der Planung – auf diese Weise kommen sehr unterschiedliche Milieus in den Blick.
- Pastor*innen im Probedienst erhalten regelhaft im zweiten Berufsjahr eine Beratung vor Ort, mit deren Unterstützung sie ihre Arbeit bewusst auf das jeweilige Gemeinwesen mit seinen spezifischen Bedarfen ausrichten können.
- Mehrere Formate rund um das Thema „Verkündigung“ / „meine Mission“ wurden bereits realisiert. Derzeit arbeitet eine Gruppe von Welleakteuren an einem „Verkündigungspreis“, der anstiften soll, sich in allen vier Berufsgruppen mit Inhalten und Formaten zu befassen, in denen die christliche Botschaft weitergegeben werden kann.
- Joker: Welche Themen zusätzlich bearbeitet werden, wird die Auswertung der Sommerwelle 3.0 „Da hinten wird’s schon heller“ ergeben. Verraten sei so viel: die Frage, wie kirchliche Mitarbeitende mit dem erstarkenden Populismus umgehen können, wird eine Rolle spielen!